Ida Rolf wäre heute 129 Jahre alt geworden. Leider habe ich Sie nicht persönlich kennengelernt, sie war eine Pionierin im Bereich der faszialen Körperarbeit. Als Sie 1979 starb, da war ich gerade mal 7 Jahre alt….
Geboren wurde Sie am 19. Mai 1896 in New York (Bronx), dort wuchs Sie als Einzelkind auf und studierte Biochemie. 1921 erhielt Sie den Doktortitel, als eine der ersten Frauen überhaupt und wurde anschließend Professorin am heutigen Rockefeller Institut for Medical Research. Mit 25 Jahren heiratete Sie, behielt aber Ihren Mädchennamen bei, da Sie bereits den Doktortitel als Dr. Rolf inne hatte. In den Jahren 1932 und 1933 sind Ihre beiden Söhne geboren worden. Von Ihnen wird Sie als unermüdlich forschende Person beschrieben, voller Neugierde und Hingabe darin, die Komplexität des menschlichen Daseins zu erforschen.
Bevor Sie Ihre Kinder zu Welt brachte, reiste Sie längere Zeit durch Europa. Sie studiert sowohl in Zürich, als auch in Heidelberg und Paris Physik, Mathematik und ebenfalls Homöopathie in Genf. Schon vor Ihrer Studienreise beschäftigte Sie sich mit Osteopathie, Chiropraktik, Homöopathie und Bewusstseinsstudien. Neben allem praktizierte Sie Yoga. Während dieser Zeit, entstanden die Grundlagen für die Methode, die heute Rolfing genannt wird. Sie behandelte Bekannte und Freunde mit erstaunlichem Erfolg und daraus entwickelte sich Ihre Körperarbeit, die Sie zunächst „strukturelle Integration“ nannte.
Erst im Alter von fast 60 Jahren begann Ida Rolf damit Ihre Methodik zu unterrichten. Sie hatte, die bis heute praktizierte, 10er-Serie entwickelt und gab diese an Ihre Schülerinnen und Schüler weiter. 1977 erschien Ihr Lehrbuch, nach fast 10-jähriger mühevoller Detailarbeit.
Sie betonte immer, dass im Rolfing nichts repariert wird; es geht darum den Körper im Schwerkraftfeld der Erde so auszubalancieren, dass alle Gewebe miteinander im fluiden Austausch sind und dadurch die Lebenskraft frei fließen kann.
„Erzwingen Sie nichts. Wenn alles schrittweise vorbereitet ist, brauchen Sie nichts zu erzwingen. Dann wird sich die innere Aufrichtung des Körpers langsam aber stetig einstellen.“ Ida Rolf (aus: Rolfing im Überblick)
